ROMANIACS: OFFROAD TAG 1: DER AUFTAKT
Die Regenfälle der vergangenen Wochen und der aktuelle Wetterbericht ließen keine Zweifel offen, dass der Streckenzustand der Red Bull Romaniacs 2018 “nass” sein wird. Starke nächtliche Schauer und immer wiederkehrende Regenfälle während des Rennens sorgten nicht nur für eine rutschige und schlammige Strecke, sondern verwandelten ganze Abschnitte in sumpfartige Landschaften. Aus Abfahrten wurden “Bob-Bahnen” - die bei Winter-Olympioniken den blanken Neid erweckt hätten. Hügel wurden zu unüberwindlichen Hindernissen, und Auffahrten sowie Felsen waren rutschig wie eine Eisbahn - um beim Wintersport zu bleiben. Die Zustände erinnerten stark an die besonders feuchte 2010er Ausgabe der Red Bull Romaniacs - und auch die war legendär!
Viele Fahrer, darunter auch Veteranen wie Emanuel Gyenes, kamen komplett zerstört im Zielbogen an und waren sich einig, dass dies (mal wieder…) der härteste Red Bull Romaniacs-Tag aller Zeiten war. In der Tat war der Morgen nicht gerade einladend: Bei Regen und Kälte (während ganz Europa unter einer Hitzewelle leidet…) wurde das Feld ausgerechnet in einen finsteren alten Wald geschickt, in dem die Bronze Klasse gleich am ersten Hang komplett verheizt wurde.
Um ca. 06.30 Uhr morgens brachen die Klassen in folgender Reihung auf: Gold und Bronze zusammen, 30 Minuten später folgte Silber und Iron ungefähr um 08.45 Uhr in der Früh. Die Reihenfolge der Top-Starter in der Gold Klasse stellte sich aufgrund der Platzierungen beim gestrigen Prolog wie folgt dar: Taddy Blazusiak, Wade Young, Billy Bolt, Manuel Lettenbichler (Mini Letti), Jonny Walker. Für viele der Werksfahrer sind die Red Bull Romaniacs nicht nur das wichtigste (und schwerste…) Rennen des Jahres - sondern gleichzeitig auch der Top-Favorit. Entsprechend unwesentlich waren die Wetterbedingungen, und man ging sehr beherzt auf die Strecke los. Die ersten Bestzeiten am Morgen wurden aus dem “Frosch-Tal” gemeldet, an dem Wade Young als schnellster vorbeizog - gefolgt von Jonny Walker und Travis Teasdale. Im weiteren Verlauf des Morgens erreichte Jonny Walker einige Bestzeiten gefolgt von Travis, Mario Roman und David Cyprian. Auch Taddy Blazusiak war nicht langsam unterwegs, crashte jedoch in einer Pfütze, die sicher auch ein russisches U-Boot verborgen hätte - und fand den Anschluss nicht mehr. Bei Jonny Walker schlichen sich hin- und wieder Fehler ein - und auch er verlor zeitweilig den Anschluss an die Tempomacher Mini-Letti und Wade Young. Die “Young Guns” übernahmen für den Rest des Tages die Kontrolle und duellierten sich wie Jarvis und Walker in den Vorjahren. Das wurde mit dem ersten (Mini) und zweiten Platz (Wade Young) in der Tageswertung belohnt. Als Walker im Ziel von seinem dritten Platz erfuhr, war die Überraschung gross: er hatte sich sehr über seine (minimalen) Fahrfehler geärgert und mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet.
Der “König” Graham Jarvis, ging am Morgen als Siebter auf die Strecke und kam entweder nicht so recht in seinen “Fluss” oder hielt sich weiterhin (wie beim Prolog) vornehm zurück. Auf einer der beiden heutigen Verbindungs-Etappen wurde er - witterungsbedingt - griesgrämig und kam schlotternd in der Sektion “600cc” an. Er durchpflügte den Abschnitt in Top-Zeit und legte dann in der zweiten Tageshälfte noch die eine oder andere Kohle nach - um sich den vierten Platz zu sichern.
Während die Gold Klasse Fahrer die Strecke recht unbeeindruckt abspulten, hatte die Silber und Bronze Klasse etwas mehr Mühe - um es vorsichtig auszudrücken. Es war definitiv ein extremer Tag und viele Fahrer rutschen in die Überzeit, was jedoch schon im Vorfeld bei der Planung des Tages berücksichtigt wurde. Die Fahrer lieferten unglaubliche Leistungen ab, um sich irgendwie durch die morastige rumänische Landschaft zu graben. Dabei wurden sie von den, trotz des Wetters, zahlreich erschienenen Fans angefeuert und unterstützt.
Auch die Organisatoren selbst sahen sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert: Für die Auswärts-Etappen, die den Renn-Zirkus für zwei Tage in ein Ski-Gebiet in die Valcan-Berge führen, musste das Gesamte Hauptquartier und Unterstützungsteams in der Nacht nach dem Prolog umziehen. Die Mehrheit des Teams kam gegen drei Uhr morgens im verschlafenen Bergdorf an - um die vorbereiteten Arbeitsplätze zu übernehmen- mehr als zwei Stunden Schlaf waren da Luxus.
Martin Freinademetz: “Wir haben uns über diesen ersten Tag und insbesondere die zu erwartenden Wetterbedingungen viele Gedanken gemacht. Auch über die Auswärtsübernachtungen und das zusätzliche Chaos, das dadurch entsteht. Aber genau hier fängt das wirkliche, grosse Abenteuer an!”
Ergebnisse: https://www.redbullromaniacs.com/results/
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