RED BULL X-FIGHTERS: SHERWOOD IST DER NEUE KÖNIG VON LAS VENTAS
Knapp 20.000 begeisterte Fans bekamen einen der engsten FMX Wettkämpfe zu sehen, der jemals in der spanischen Stierkampfarena stattgefunden hat. Doch Levi Sherwood (NZL) setzte die Latte für seine Konkurrenten höher als je zuvor indem er nicht nur eine, sondern gleich zwei Double Backflip Combos innerhalb eines einzelnen Runs sprang. Sein letzter Sieg bei den Red Bull X-Fighters in Madrid lag mit 2012 schon eine Weile zurück, weshalb er umso erleichterter war, endlich wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen. „Eine riesige Last fällt jetzt von meinen Schultern. Dieser Sieg fühlt sich so süß an! Es stimmt: ein Sieg hier zählt mehr als jeder andere und das wieder spüren zu können ist sehr schön.“
Ein paar Jahre lang war Josh Sheehan (AUS) der einzige Fahrer, der regelmäßig Double Backflips zeigte. In der Qualifikation am Morgen musste er erleben wie insgesamt drei Fahrer diesen Trick meisterten. Ohne Zweifel verdiente sich Sheehan den zweiten Platz mit einer großen Trickvielfalt, die unter anderem einen Double Seatgrab Flip und Indy Flair enthielt, womit er Taka Higashino (JPN) im Finale schlug. „Levi fuhr wirklich sehr stark und es war sehr schwer, ihn zu schlagen. Es ist verrückt, was er hier in einem Lauf zeigte, zwei Double Flip Combos, die vor ein paar Jahren jeden Best Trick Wettkampf gewonnen hätten.“
Taka beeindruckte die Punktrichter mit einer perfekten Ausführung seiner technisch sehr anspruchsvollen Tricks wie dem Rock Solid Backflip, womit er seine Läufe über die 30 Meter Rampe begann. Sein Signature-Trick, die California Roll, ein Flair und weitere perfekt durchgestreckte Tricks ebneten ihm den Weg auf das Podium. „Ich bin sehr glücklich mit dem Ergebnis. Ich finde, dass viele Jungs sich weiterentwickelt haben während ich keinen neuen Trick zeigte, aber dennoch auf dem Podest landen konnte. Vielleicht hatte ich heute einfach Glück.“
Die größte Überraschung des Tages war mit Sicherheit Clinton Moore (AUS). Der ehemalige Red Bull X-Fighters World Tour Champion wurde in der Qualifikation zweiter nachdem er erfolgreich seinen ersten Alley-Oop Flair während eines Wettkampfs ausfuhr. Doch in seinem ersten Lauf im Hauptwettkampf leistete er sich einen ungewohnten Fehler als sein Fuß an dem Fußhaken hängen blieb während er zu seinem Signature-Trick, dem Bundy Body Varial, ansetzte, was ihn zu einem „Dead Sailor“ zwang. Das bedeutete für ihn das Ende des Wettkampfs während Adam Jones (USA) und Dany Torres (ESP) innerhalb seiner Gruppe in das Halbfinale weiter zogen.
Adam Jones verpasste das Podium nur knapp indem er im Head-to-Head Halbfinale von Taka geschlagen wurde. Adams konnte zwei der fünf Judging-Helme für sich gewinnen indem er äusserst technische Tricks wie einen massiven Deadbody Backflip oder seine eigene „Nohand Barhop to Mc Metz to Nohand Landing“-Combo performte.
Das deutsche Talent Luc Ackermann (GER) ersetzte kurz vor der Veranstaltung Tom Pagès (FRA), der nach einer Schulter-Operation nicht rechtzeitig wieder fit wurde. Aber Ackermann bewies, dass er ein guter Ersatz war, indem er nach seinem Red Bull X-Fighters Debüt in München, wo er vierter wurde, erneut bis in die Halbfinale fuhr. Nachdem er mit seinem Qualifikationsergebnis unzufrieden war, freute sich der 19-jährige umso mehr über seinen fünften Platz und zeigte sich begeistert von der großartigen Atmosphäre, die die enthusiastischen Fans erzeugten.
Lokalmatador Dany Torres (ESP) trat zu diesen Red Bull X-Fighters nach einer vierwöchigen Fahrpause an, nachdem er sich bei einem Trainingssturz die Nase brach und sich tiefe Fleischwunden an der Hüfte zuzog. Nachdem der ehemalige Las Ventas Sieger die erste Runde überstand steigerte er sich immer weiter und brachte sogar seinen „Angsttrick“, den Flair, in den Läufen unter bis er sich dem späteren Sieger Sherwood geschlagen geben musste.
Nach seinem Pech war Clinton Moore, der um den Sieg kämpfen wollte, sehr enttäuscht, hat seinen Blick jedoch bereits auf den Wettkampf im nächsten Jahr gerichtet.
Maikel Melero (ESP) ist der heimliche Held von Madrid nachdem er schon in der Qualifikation den ersten erfolgreichen Frontflip in der legendären Arena landete. In seinem ersten Lauf im Hauptwettkampf steigerte er dies noch mit einem Nohand Frontflip. Doch kurz vor diesem neuen Trick musste der Viertplatzierte aus der Qualifikation bei einem Nacnac Flair kurz zu Boden, was sein Weiterkommen verhinderte.
Der wilde Spanier Christian Meyer (ESP), der Novillero, der vom Red Bull X-Fighters Sportkommittee ausgewählt wurde, überraschte seine Mitstreiter indem er während der Qualifikation erfolgreich eine Double Backflip sprang. Leider stürzte er bei dem selben Trick beim ersten Sprung beim Wettkampf am Abend. Erste Untersuchungen im Krankenhaus ergaben, dass er stabil und ohne Schmerzen war und ein Trauma auf der linken Thoraxseite erlitt.
Rob Adelberg (AUS) trat nach einer achtmonatigen Verletzungspause an, nachdem er sich am linken Handgelenk operieren ließ. Der Australier glänzte wie gewohnt mit guten Extensions und verpasste den Einzug in das Halbfinale nur knapp um 0,2 Punkte hinter Torres.
Harry Bink (AUS) war nicht zufrieden mit seinen Tricks, da er ursprünglich Rock Solid Flips und Frontflips performen wollte, die er beide bereits im Vorfeld der Red Bull X-Fighters zeigte. Aber Verletzungen in der Vorbereitung hielten ihn davon ab sein wahres Potenzial zu zeigen. Dennoch genoß er es in der besonderen Atmosphäre von Las
Ventas zu fahren, da die Fans die besten und lautesten gewesen seien, vor denen er je bei einem Wettkampf gefahren sei.
Fred Kyrillos (BRA) gewann nicht nur die Herzen der Fans während des Novilleros-Votings, sondern lieferte solide Läufe ab, mit denen er bewies, dass er seinen Startplatz zu Recht erhalten hat. Er sagte mit seinem Start bei den Red Bull X-Fighters im Plaza de Toros de Las Ventas sei ein Traum wahr geworden.
Ergebnisse Madrid:
1. Levi Sherwood (NZL) , 2. Josh Sheehan (AUS), 3. Taka Higashino (JPN), 4. Adam Jones (USA), 5. Luc Ackermann (GER), 6. Dany Torres (ESP), 7. Clinton Moore (AUS), 8. Maikel Melero (ESP), 9. Christian Meyer (ESP), 10. Rob Adelberg (AUS) 11. Harry Bink (AUS), 12. Fred Kyrillos (BRA)
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