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SUPERENDURO RIESA: PRESTIGE 2018

Selten zuvor war das Fahrerfeld der „Prestige“ genannten Top-Klasse der „MAXXIS FIM SuperEnduro World Championship“ so stark und ausgeglichen wie in der aktuellen Saison 2017/2018, die am 6. Januar in der SACHSENarena Riesa Station machen wird. Nach dem Saisonauftakt im Dezember 2017 im polnischen Krakau kommt es in der nordsächsischen Stadt zum zweiten Schlagabtausch der weltbesten SuperEnduro-Fahrer.

In Krakau gab es in den drei letzten Endes zusammen gewerteten Läufen drei verschiedene Sieger, doch der Tagessieger war ein anderer. Der sechsfache Weltmeister in dieser spektakulären Disziplin, der Pole Taddy Blazusiak, hatte im vorigen Jahr, nicht zuletzt wegen seiner ausgestandenen Virus-Erkrankung, seinen Rücktritt erklärt, den er nun, wenige Tage vorm neuerlichen Saisonbeginn, revidierte. Obwohl mit Siegchancen unterwegs, reichte es für den inzwischen 34-jährigen Routinier einerseits nur zu drei zweiten Plätzen, andererseits immerhin zum Grand-Prix-Sieg vor heimischer Kulisse. „Ich mache mir noch nicht allzu große Gedanken, was sein wird. Ich bin zurückgekommen, weil es mir gefehlt hat und mir einfach Spaß macht, Rennen zu fahren. Ich will  und kann es genießen, möchte aber auch wieder erfolgreich sein. Ich habe immer mein Bestes gegeben und werde das auch weiterhin tun. Andererseits habe ich schon ziemlich viel gewonnen, so dass ich mit einer gewissen Gelassenheit an die Sache herangehen kann“, ließ der Multichampion im Vorfeld des Riesaer Hallenspektakels seinen Gedanken freien Lauf.

Der zweifache Vizeweltmeister Cody Webb aus den USA gewann bei seinem WM-Comeback nach einjähriger Abstinenz den ersten und den zweiten Heat, doch da er im mit Zusatzpunkten belohnten Superpole-Qualifying strauchelte und im zweiten Lauf aus dem gleichen Grund nicht über Platz fünf hinauskam, musste er sich in der Tageswertung, gleichbedeutend mit dem aktuellen Tabellenrang, mit Platz zwei begnügen.

Als Tagesdritter raste der junge, stürmischen Rookie Billy Bolt aufs Podest, der den zweiten Lauf, in dem die Startaufstellung umgekehrt wird, gewinnen konnte. Mit dazu einem fünften und einem vierten Platz unterstrich der 20-jährige Brite, dass sein Heat-Sieg kein Zufallsprodukt war.

Sogar noch ein Jahr jünger ist der Weltmeister der Junior-Klasse von 2016, der Bayer Manuel Lettenbichler. Nachdem er im vorigen Jahr krankheitsbedingt auf Riesa verzichten musste, ist er umso motivierter, bei seinem Heimrennen nun auch bei den Big Boys aufs Podest zu fahren. In Krakau verpasste er dieses als Vierter denkbar knapp. „Die Sache mit der Erkrankung letztes Jahr hat mich richtig geärgert, weil ich gut dabei war und es immer cool ist, vor Heimpublikum zu fahren. Da ist man durch die Fans immer super motiviert. Diesmal will ich erst einmal gesund bleiben und dann auf jeden Fall aufs Podest, man muss ja Ziele haben. Es soll nicht überheblich klingen, aber wenn man Vierter war und sich steigern will, da kann man ja kaum etwas anderes sagen. Es wird natürlich sauschwer, aber es ist möglich“, frohlockte Manu Lettenbichler vor seinem Heimspiel.

Ihm im Nacken sitzen in der aktuellen Tabelle der Vizeweltmeister des letzten Jahres, der Spanier Alfredo Gomes, sowie der Weltmeister von 2016 und 2017, der US-Amerikaner Colton Haaker. Vor allem der 28-jährige Kalifornier hatte in Polen viel Pech, machte aber auch zu viele eigene Fehler, so dass es für ihn in Riesa darum geht, Boden in der Tabelle gutzumachen, was natürlich am effektivsten mit Laufsiegen geht.

Ebenfalls eine Pannenserie erlebte Jonny Walker in Krakau, doch der zwei Jahre jüngere Brite weiß als WM-Dritter der letzten fünf Jahre, was es braucht, um zumindest aufs Podest zu fahren. Dementsprechend wird er wohl in Riesa agieren.

Mit dessen Landsmann Daniel McCanney, dem Italiener Alex Salvini und dem Spanier Cristobal Guerrero Ruiz mischen sich auch einige Piloten des klassischen Enduros unter die SuperEnduro-Spezialisten, die in Polen für einige Achtungserfolge sorgen konnten.

Gespannt sein darf man auch auf den amtierenden Junior-Weltmeister, den 22-jährigen Südafrikaner Blake Gutzeit, der, wie alle seine Vorgänger, nach seinem Titelgewinn in der Nachwuchsklasse selbige per Reglement in Richtung Prestige-Kategorie verlassen musste. In Krakau hingen die Trauben für ihn mit Gesamtrang elf noch ziemlich hoch, doch Steigerungspotenzial war zu erkennen.

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