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AUF EIN WORT MIT GERALD MÜLLER: VORBEREITUNG UND EINBLICKE ZUR DEM & DEC IN TUCHHEIM

Enduro ist bei uns seit Jahrzehnten die Basis“ Der MC Fiener Tucheim gehört seit vielen Jahren fest zum Kalender der Deutschen Enduro Meisterschaft. Auch 2025 richtet der Verein wieder einen Lauf aus. Wir haben mit Gerald Müller über die Geschichte des Vereins, die Vorbereitung und die Besonderheiten der diesjährigen Veranstaltung gesprochen.

Der Verein und seine Tradition

Frage: Könnt ihr uns den Verein vorstellen, der hinter der Veranstaltung steht? Seit wann gibt es euch, und welche Rolle spielt Enduro bei euch?

Antwort: Unser Verein hat eine lange Geschichte. 1961 wurden wir zunächst als Stützpunkt des MC Genthin gegründet. Seit 1978 sind wir als MC Fiener Tucheim eigenständig unterwegs – und das mit Herz und Seele im Endurosport. Enduro ist seit vielen Jahrzehnten unser Fundament, unsere Basis. Man kann sagen: Ohne Enduro gäbe es unseren Verein in dieser Form nicht.

Frage: Seit wann findet die Deutsche Enduro Meisterschaft in Tucheim statt, und wie hat sich das Event über die Jahre entwickelt?

Antwort: In den Nachwendejahren wurde der Endurosport bei uns regelrecht neu belebt. Zunächst haben wir prädikatsfreie Veranstaltungen organisiert, später folgten Wettbewerbe wie der NGM, der Seniorencup und der Deutsche Enduropokal. Seit 2008 ist Tucheim schließlich fester Bestandteil der Deutschen Enduro Meisterschaft. In all den Jahren hat sich das Event stetig weiterentwickelt – sowohl sportlich als auch organisatorisch. Heute ist es ein wichtiger Termin im Kalender vieler Fahrer und Fans.

Vorbereitung und Organisation

Frage: Wie liefen die Vorbereitungen für die diesjährige Veranstaltung? Gab es besondere Herausforderungen?

Antwort: Herausforderungen gab es in diesem Jahr reichlich. Zum einen liegt der Termin im Oktober – und damit waren umfangreiche naturschutzrechtliche Bestimmungen verbunden, die deutlich strenger ausgefallen sind als gedacht. Das führte dazu, dass wir auf einigen Streckenteilen Abstriche machen mussten. Gleichzeitig haben wir aber auch neue Abschnitte hinzugewinnen können. Besonders erfreulich: Wir müssen nicht mehr die Ausweichrouten aus dem sehr nassen Vorjahr nutzen, sondern können auf unsere „richtige“ Strecke zurückgreifen. Dort erwarten die Fahrer sogar ein paar neue Passagen, die richtig Endurofeeling versprechen.

Frage: Wie viele Helfer unterstützen euch bei der Organisation?

Antwort: Rund 15 bis 20 ehrenamtliche Helfer waren in den letzten Wochenenden mit vollem Einsatz dabei – ob beim Herrichten der Etappenabschnitte oder beim Aufbau der Sonderprüfungen. Dieses Engagement ist unbezahlbar. Ohne diesen Teamgeist und die vielen fleißigen Hände wäre eine solche Veranstaltung schlicht nicht möglich.

Frage: Gibt es Änderungen im Vergleich zur letzten Veranstaltung?

Antwort: Ja, gleich mehrere. Das Fahrerlager musste aufgrund der Fruchtfolge und entsprechender EU-Vorgaben auf einer neuen Fläche eingerichtet werden. Diese haben wir nach der Maisernte vorbereitet, gegrubbert und gewalzt, sodass sie auch bei leichtem Regen problemlos befahrbar bleibt. Außerdem haben wir die Streckenführung angepasst – unter anderem wegen der gesperrten Brücke am Klärwerk. Zusätzlich gibt es neue Passagen in den Wäldern, die dem Ganzen noch mehr Enduro-Charakter verleihen.

Frage: Wie klappt die Zusammenarbeit mit Behörden, Grundstückseigentümern und der Gemeinde?

Antwort: Anfangs waren die behördlichen Auflagen tatsächlich sehr umfangreich und wirkten fast erdrückend. Mit Hilfe des Beigeordneten und der zuständigen Sachbearbeiter konnten wir aber viele Punkte entschärfen. Durch unsere lange Tradition in Tucheim ist die Kommunikation mit den Agrargenossenschaften, dem Landesforstbetrieb sowie privaten Waldbesitzern und Landwirten sehr gut eingespielt. Man kennt und vertraut sich – das macht vieles leichter.

Strecke und sportliche Highlights

Frage: Was erwartet die Fahrer auf der Strecke?

Antwort: Unsere Etappe führt zu rund 90 Prozent durchs Gelände. Das ist ein echtes Markenzeichen und macht die Strecke konditionell fordernd. In diesem Jahr fehlen zwar die feuchten Bodenverhältnisse, die wir sonst bei Frühjahrsläufen hatten, aber das bedeutet nicht, dass es einfacher wird. Ganz im Gegenteil: Trockene, ausgefahrene Böden haben ihren eigenen Reiz – und ihre eigenen Tücken.

Frage: Gibt es spezielle Änderungen bei den Sonderprüfungen?

Antwort: Ja, auch da haben wir nachgebessert. Besonders die SP1 hat ein paar zusätzliche technische Elemente bekommen. Insgesamt bewegen sich die Sonderprüfungen aber auf dem Niveau der Vorjahre: abwechslungsreich, anspruchsvoll und mit einem Gelände, das für jeden Fahrertyp etwas bereithält. Von schnellen Passagen über knifflige Sektionen bis hin zu konditionell zehrenden Prüfungen ist alles dabei.

Frage: Welche Abschnitte sind für Zuschauer besonders interessant?

Antwort: Ganz klar die SP1 am Jugendclub – dort lässt sich das Renngeschehen sehr gut überblicken. Ein echtes Highlight dürfte aber auch die Schlammwiese direkt nach der SP2 werden. Dort wird es garantiert spannend, sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer.

Frage: Welche Passagen gelten als besonders anspruchsvoll?

Antwort: Da die Strecke zu über 90 Prozent durchs Gelände führt, steckt sie voller Herausforderungen. Viele Abschnitte erfordern technisches Geschick, aber auch Kraft und Ausdauer. Genau diese Mischung macht den Charakter unserer Veranstaltung aus.

Frage: Worauf sollten sich die Fahrer in diesem Jahr einstellen?

Antwort: Vor allem auf trockene und harte Bodenverhältnisse. Das klingt auf den ersten Blick leichter, ist es aber nicht – die Etappen sind trotzdem sehr kräftezehrend. Wer hier bestehen will, braucht eine gute Kondition und muss das Motorrad jederzeit im Griff haben.

Anreise und Fahrerlager

Frage: Gibt es wichtige Hinweise zur Anreise?

Antwort: Ja, unbedingt beachten: Ab Donnerstag sollte die Anreise ausschließlich über die Fienerstraße erfolgen. Ab Freitag sind die Zufahrten über die Domstraße sowie von der B107 in Richtung Milchhof gesperrt. Für Zuschauer gibt es Parkmöglichkeiten auf einem angrenzenden Acker.

Frage: Und wie sieht es mit dem Fahrerlager aus?

Antwort: Auch daran haben wir gedacht. Die Fläche wurde so vorbereitet, dass sie auch bei schlechterem Wetter problemlos nutzbar ist. Fahrer und Teams sind also bestens versorgt.

Besonderheiten und Dank

Frage: Was macht die diesjährige Veranstaltung besonders?

Antwort: Trotz der Einschränkungen durch Auflagen und Terminlage bleibt unser Enduro seinem Ursprung treu. Genau das macht die Veranstaltung besonders: Sie ist authentisch, unverfälscht und bietet echtes Geländefahren, so wie es die Tradition verlangt.

Frage: Gibt es Unterstützer oder Sponsoren, bei denen ihr euch bedanken möchtet?

Antwort: Ja, unser Dank gilt in erster Linie den beiden Agrargenossenschaften Tucheim und Paplitz, dem Landesforstbetrieb sowie den vielen privaten Eigentümern von Wald, Ackerflächen und Wiesen. Ohne ihre Unterstützung und der großartigen Hilfe der Gemeinde und den dazugehörigen Landkreisen könnten wir eine Veranstaltung dieser Größe nicht stemmen.

Frage: Möchtet ihr den Teilnehmern und Zuschauern noch etwas mit auf den Weg geben?

Antwort: Auf jeden Fall! Bitte verhaltet euch vorbildlich, hinterlasst keinen Müll in der Natur und vermeidet Flurschäden auf angrenzenden Äckern und Wiesen. Wenn jeder ein wenig Rücksicht nimmt, profitieren alle – Fahrer, Zuschauer und nicht zuletzt auch die Veranstalter. Dann steht einem spannenden und fairen Enduro-Wochenende „Rund um den Fiener“ nichts im Wege. Wir wünschen allen viel Freude und Erfolg!

Weitere Informationen:

www.enduro-dm.de

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