GCC 2024 – GOLDBACH EXTREM
Beim Bergfest der Deutschen Cross Country Meisterschaft (GCC) verwandelte sich das unterfränkische Goldbach einmal mehr in einen wahren Offroad-Hexenkessel. Mehr als 5000 Zuschauer erlebten packende Duelle und Motorsport vom Feinsten. Der Ort mit seinen 10.000 Einwohnern bestätigte erneut seinen Ruf als GCC-Hochburg und lieferte der gesamten Szene wieder einmal ein absolutes Highlight.
Dass die GCC in Goldbach stets etwas Besonderes bietet, zeigte sich mit proppenvollen Klassen. Mehr als 800 Teilnehmer aus 9 verschiedenen Ländern hatten sich für die verschiedenen Klassen bei der größten Offroadserie Europas angemeldet, um auf der einzigartigen Kult-Strecke des MSC Goldbach zwischen Hexengraben und Dormes ihre Spuren zu hinterlassen.
Bastian Schöner, Chef von GCC-Promoter BABOONS: „Unser ganzer Dank gilt dem MSC für diese überwältigende Teamleistung unter extremsten Bedingungen. Das Team um Heiko hat hier einen unglaublichen Kraftakt abgeliefert, um die Rennen für jede Klasse möglich zu machen. Die professionelle Organisation war wieder einmal in jeder Hinsicht perfekt. Danke auch an alle Teilnehmer für ein wieder mal tolles Racing und die fette Party in Goldbach. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr!“
Teamwork deluxe
An beiden Renntagen waren die Bedingungen zu Beginn des Tages besonders schwer. Der Regen in den Nächten hatte die Strecke jeweils sehr rutschig und tief werden lassen.
Der MSC Goldbach hatte im Vorfeld mit schwerem Gerät, für möglichst optimale Streckenbedingungen alles vorbereitet. Bis zu 150 Fahrer pro Lauf füllten den Startbereich in eindrucksvoller Manier.
Heiko Spatz, Vorsitzender MSC Goldbach: „Unser Dank gilt allen Fahrern die wieder so zahlreich den Weg zu uns gefunden haben. Außerdem danken wir unserer Bürgermeisterin Sandra Russmann für die alljährliche Unterstützung. Ganz besonders danke ich natürlich meinem Team das Unglaubliches geleistet hat und sogar durch eine Nachtschicht die Strecke fahrbar gemacht haben. Ihr seid Unfassbar!“
Soller mit dem Triple
Beim zweiten Lauf des Samstages mussten sich die Teilnehmer der Damenklasse mit den schwierigen Bedingungen auseinandersetzten. Dem immer wieder einsetzenden Regen zum Trotz setzen sich Kim Irmgartz (Maciag Rider) und Laura Soller (Snakebite Suspension/STH Racing Team) am Anfang direkt vom Rest des Feldes ab. Nachdem sich Soller zum Ende des ersten Drittels des Rennes an die Spitze des Feldes setzte, konnte sie immer weiter wegziehen. Soller feierte ihren nächsten Saisonsieg mit einer Runde Vorsprung auf Irmgartz. Hedi Baum (Wiedemann Motorsports) fuhr bei dem Untergrund eines ihrer besten GCC Rennen und landete verdient auf Rang 3. Aufgrund der Witterung wurde das Rennen auf 90 Minuten verkürzt. In der Meisterschaft schielt Laura Soller mit diesem Sieg mehr und mehr Richtung Titel.
Vierradfraktion light
Am Sonntag war "Stichtag", denn in den Top-Klassen ging es um die sprichwörtliche "Wurst"! Wegen der augenscheinlich sehr schwierigen Bedingungen verzichteten einige Favoriten der Quadklassen, darunter auch die Meisterschaftsführenden Richart Schmidt und Marco Braasch, auf einen Start in Goldbach. Aufgrund des Dauerregens in der Nacht wurden im ersten Lauf des Tages zunächst für 45 Minuten nur die allradbetriebenen ATVs auf die Reise geschickt. Dort feierte Marco Sturm einen klaren Start-Ziel-Sieg. Nachdem die Strecke nun einigermaßen freigefahren wurde duften die restlichen Quadklassen ebenfalls für 45 Minuten auf die Piste. Hier nutzte Marius Kernchen (CarHouse Kernchen) die Gunst der Stunde und feierte bereits seinen zweiten Saisonsieg nacheinander. Mit dem Sieg setzt sich Kernchen auch an die Spitze der Meisterschaftstabelle. Hinter Kernchen belegte der letztjährige Meister Denni Maas (STH Racing Team / Reifen Seiferth) den zweiten Platz. Sehr gut mit den Bedingungen kam auch Matthias Hubel (Erlbach Racing Team) zurecht, der sich den Bronzerang sicherte.
Gundermann überragend
Die Klassen XC Sport 1, 2, 3 und die Klasse XC Pro hatten im letzten Lauf des Wochenendes auf der ständig abtrocknenden Strecke nahezu beste Bedingungen bei herrlichem Sonnenschein. Chris Gundermann (Finkmoto Holzgerlingen) zeigte einmal mehr seine Ausnahmestellung bei der GCC. Nur am Start des Rennens konnten ihm seine Konkurrenten Ernest Krispel, Leonard Koch und Tim Kühner (allesamt vom Enduro Koch Racing Team) gefährlich werden. Nach kürzester Zeit hatte Gundermann die Hackordnung wieder hergestellt. Zur Hälfte des Rennens hatte er bereits über eine Minute Vorsprung auf seine Verfolger. Diesen Vorsprung verwaltete Gundermann locker bis zum Schluss. Hinter dem GCC-Multichamp ging es richtig zur Sache. Der Kampf um die Plätze zwei und drei war von ständigen Positionswechseln geprägt. Der Österreicher Ernest Krispel sowie sein Teamkollege Leonard Koch lieferten sich bis zu Mitte des Rennens einen heißen Kampf. Ebenfalls noch in Schlagweite fightete der Meisterschaftsführende Yanik Spachmüller (Kadelack GASGAS/ MC Augsburg) mit Tim Kühner um jeden Zentimeter. Ein technischer Defekt beendete abrupt die tolle Vorstellung des Youngsters Leonard Koch. Somit konnte Ernest Krispel den zweiten Platz schließlich einfahren. Spachmüller konnte am Ende Kühner in Schach halten und den letzten Platz am Podium ergattern.In der Meisterschaft bleibt es weiter spannend. Dank seines dritten Ranges reist Spachmüller als Führender zum nächsten Lauf der Saison.
Schefflenz wartet Anfang September
Der vorletzte Lauf der GCC-Tour 2024 steht dann am 7. und 8. September im baden-württembergischem Schefflenz an. Dort werden bereits erste Entscheidung in den Meisterschaften erwartet.
Fahrerstimmen:
Chris Gundermann:
„Das Wetter hat es dieses Wochenende spannend gemacht. Der MSC hat alles im Griff gehabt und hat sich bei diesen Bedingungen auf gut Deutsch gesagt den Arsch aufgerissen um die Strecke fahrbar und perfekt zu machen. Am Sonntag war es richtig gut zu fahren und für mich ist es einfach super gelaufen. Mit dem zweiten Sieg hintereinander bin ich sehr zufrieden. Für mich gibt es bei den letzten beiden Saisonrennen nur 100% da ich ja meinen Streicher schon in Triptis hatte.“
Laura Soller:
„Ich bin irgendwann an Kim vorbei und hatte dann einen Push bekommen, dass ich wieder Gas gebe und vorne wegfahre. Es hat funktioniert obwohl es mich selber zweimal gelegt hat. Mit den Siegen darf es gerne den Rest der Saison weitergehen.“
Marius Kernchen:
„Es war dieses Mal leider etwas wenig Verkehr. Ich habe meine Freunde vermisst die sich leider nicht breitschlagen haben lassen mitzufahren. Ansonsten war die Strecke wirklich deutlich besser als erwartet. Hat sich relativ schnell freigefahren und hat mega Spaß gemacht. Nochmal ein Lob an den MSC Goldbach, ihr habt das wirklich super geregelt. Jetzt freuen wir uns auf Schefflenz und hoffen auf dasselbe Wetter (lächelnd)“
Ergebnisse
XC Pro
1. Chris Gundermann (DE), Finkmoto Holzgerlingen, KTM, 02:04:19,672, 29 Runden
2. Ernest Krispel (AT), Enduro Koch Racing Husqvarna, Husqvarna, 02:04:37,524, 29 Runden
3. Yanik Spachmüller (DE), Kadelack GASGAS/ MC Augsburg, Gas Gas, 02:04:44,677, 29 Runden
4. Tim Kühner (DE), Enduro Koch by Winkler Suspension, Husqvarna, 02:05:32,137, 29 Runden
5. Mike Wiedemann (DE), Wiedemann Motorsports, KTM, 02:05:04,339, 28 Runden
XC Woman
1. Laura Soller (DE), Team Soller/Snakebite Suspension/STH Racing Team, Husqvarna, 01:41:22,100, 15 Runden
2. Kim Irmgartz (DE), Maciag Rider, 01:36:20,806, 14 Runden
3. Hedi Baum (DE), Wiedemann Motorsports, KTM, 01:37:06,706, 13 Runden
4. Carmen Allinger (DE), Grip Messer, Yamaha, 01:36:36,673, 12 Runden
5. Corinna Schlicht (DE), Roadstar, KTM, 01:38:45,123, 12 Runden
XC Quad Pro
1. Marius Kernchen (DE), CarHouse Kernchen, Kawasaki, 00:45:44,767, 11 Runden
2. Denni Maas (DE), STH Racing Team / Reifen Seiferth, Honda, 00:48:35,603, 11 Runden
3. Matthias Hubl (DE), Erlbach Racing Team, Can-Am, 00:45:54,914, 10 Runden
4. Zbynik Bartoš (CZ), Bartoš racing team, Yamaha, 00:49:18,643, 7 Runden
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