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MR. HAYABUSA SAGT GOODBYE

Über Elmar Geulen muss man in der deutschen Motorradszene wohl keine erklärenden Worte liefern. Wer es schafft, die Deutschen Behörden zu überzeugen "Mr. Hayabusa" als offiziellen Künstlernamen - inklusive Eintrag im Personalausweis - tragen zu dürfen, hat einiges dafür getan, bekannt zu sein. Der 60-Jährige ist, im besten Sinne gemeint, ein "bunter Hund" der Motorradwelt und durch unzählige Presse- und TV-Beiträge im deutschsprachigen Raum bekannt.

Gestartet (und durchaus erfolgreich) im Motocross, wechselte der Rheinländer 1982 in den Straßensport und kann nach 35 Jahren Rennsport auf eine unglaubliche Karriere zurückblicken. Das legendäre Langstreckenrennen Bol d'Or, die TT auf der Isle of Man, Asien-GP in Macau oder unzählige Starts in nahezu allen Deutschen Meisterschaften - Elmar Geulen war überall am Start und stand mit Legenden wie Joey Dunlop, Steve Parrish oder Ron Haslam an der Startlinie.

Mit Suzuki war der leidenschaftliche Kraftsportler schon immer ganz besonders verbunden, verstärkt wurde diese Partnerschaft durch das Erscheinen der Suzuki Hayabusa im Jahr 1999. "Das erste über 300 km/h schnelle Serienmotorrad! Kontrovers diskutiert, brachiale Leistung, aber als Sporttourer für den Motorsport eigentlich ein bisschen zu schwer. Irgendwie passte das zu mir...", lacht Geulen, wenn er an seinen ersten Kontakt mit dem "Falken" zurückdenkt.

In den nächsten Jahren sorgte Geulen mit unzähligen Rennerfolgen, Geschwindigkeitsrekorden und PR-Aktionen dafür, dass sein Name untrennbar mit dem japanischen Sporttourer verbunden wurde. Er schaffte auf der Hayabusa schier unglaubliches: Er brachte die Über-Suzuki regelmäßig dort in die positiven Schlagzeilen, wo sie naturgemäß eigentlich nicht zu Hause ist: im Rennsport auf der Rundstrecke. Er erzielte nicht nur sehr beachtliche Erfolge in der Pro Superike Serie, sondern gewann auch die Deutsche Powerbike Serie und unter anderem gleich dreimal das legendäre Fischereihafen-Rennen in Bremerhaven, zweimal davon auf der (für die enge Strecke eigentlich ungeeigneten) Hayabusa.

"Ich werde am 12. Juni 60 Jahre jung und so war es mehr als symbolisch für mich, genau bei der 60. Auflage dieses Rennklassikers vor einem phantastischen Publikum Abschied zu nehmen", versichert Geulen die besondere Bedeutung seiner Abschiedsveranstaltung. "Es sollte meine Wertschätzung für dieses einzigartige Rennen zum Ausdruck bringen."

"Meine Gesundheit lässt es nicht mehr zu, um das Treppchen mitzukämpfen. Seit meinem dreifachen Genickbruch 2013 kann ich mich nur noch eingeschränkt auf meiner LKM-Hayabusa bewegen", räumt Geulen ein. "Das Hauptproblem ist die Tatsache, dass ich meinen Kopf fast nicht mehr drehen kann. Und ihr wisst, dass der Rennfahrer dorthin fährt, wo er hinschaut."

Bei seinem letzten Rennen läuft Geulen auf Platz 19 ein, nachdem er einige seiner Konkurrenten auf der engen Strecke hat stehen lassen. Aber die Platzierung ist an diesem Tag nicht entscheidend. "Ich bin wahnsinnig froh über die Begeisterung und den Zuspruch, den ich von all den Fans in Bremerhaven bekommen habe", zeigt sich Mr. Hayabusa gerührt. "Es war genau der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt, um mich vom Rundstrecken-Rennsport zu verabschieden. Ganz herzlichen Dank an alle meine Fans!"

Die müssen den Kopf jedoch nicht gleich in den Sand stecken, denn der Tausendsassa wird der Motorradsportszene erhalten bleiben: "Geradeaus geht immer!", lacht Geulen. "Das heißt im Klartext: Mit der SD-Performance-Turbo-Suzuki-Hayabusa konzentriere ich mich zukünftig auf Beschleunigungsrennen. Zum Beispiel bei den NitrOlympX auf dem Hockenheimring."

Des Weiteren stehen diverse neue Rekordjagden, unter anderem mit der straßenzugelassenen, 511 PS starken SD-Performance-Turbo-Hayabusa auf dem Programm. Wenn auch die Rundstreckenszene nach dem letzten Wochenende auf Mr. Hayabusa verzichten muss - seinen Fans wird Elmar Geulen und seine rasenden Falken noch hoffentlich lang erhalten bleiben.

Suzuki Deutschland gratuliert zum Geburtstag, bedankt sich ganz herzlich bei Elmar Geulen und wünscht ihm noch viele verletzungsfreie Abenteuer auf der Suzuki Hayabusa!

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