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OKTOBERFEST

Die Geländefahrt im Ulfenbachtal ist eine der Top-Veranstaltungen in der Klassik-Szene. Wie anders ist es zu erklären, daß sogar Fahrer aus Holland, Belgien und sogar aus Italien in das kleine Odenwald-Örtchen „Schimmeldewog“ kommen, wie Unter-Schönmattenwag  seit jeher von den Geländesportlern genannt wird. Mit Chicco Muraglia war diesmal sogar ein früherer Enduro-Weltmeister am Start.

Bereits zum 15. Mal wurde am zweiten Oktoberwochenende die Klassik-Geländefahrt ausgerichtet, die ihren Ursprung in der ehemaligen Ulfenbachtalfahrt hat, die von 1957 bis 1985 insgesamt 28 mal durchgeführt wurde und im Frühjahr immer Schauplatz eines ersten Schlagabtauschs zwischen den Werksteams von BMW, Hercules, Maico oder Zündapp war.

Die Strecke, ein Highlight in der Szene, folgt über weite Passagen dem Verlauf der Ulfenbachtalfahrt an den Hängen des gleichnamigen Bachs entlang, wo es Gelände vom Feinsten gibt. Schnelle, harte Wege, steile Auffahrten mit glatten Wurzeln oder rutschigen bemoosten Steinen, dazu die Sonderprüfung auf dem clubeigenen Motorsportgelände Wüstenbach.

Und natürlich ist das Wetter in Schimmeldewog immer ein Thema. Mussten die Teilnehmer bei der einstigen Ulfenbachtalfahrt, die Ende Februar stattfand, immer mit Schnee und zugefrorenen Pfützen rechnen, so sind auch die Klassiker nicht unbedingt von der Sonne verwöhnt. Es gab schon Jahre, da wechselte das Wetter innerhalb eines Vormittags von sintflutartigem Regen über Sonnenschein bis hin zu einem heftigen Hagelschauer. Diesmal sollte das aber anders werden. Während die am gleichen Wochenende im thüringischen Großlöbichau geplante Veranstaltung wegen Unbefahrbarkeit der Strecke abgesagt wurde, gab es in Schimmeldewog zwar kühles, aber trockenes Herbstwetter, gerade richtig zum Geländefahren. Die Strecke bot von knüppelharten Waldwegen über griffigen Boden und schmierigem Lehm außer Staub alles, was eine Geländefahrt mit alten Motorrädern, die teilweise nicht einmal 10 Zentimetern Federweg haben, anspruchsvoll macht.

Dafür waren die Zeitvorgaben für die etwa 25 Kilometer lange Runde, die viermal durchfahren werden musste, mehr als ausreichend. Für Gespanne und die ganz alten Motorräder gab es an den selektiven Auffahrten Umleitungen und den Fahrern, die über 70 Jahre alt waren, wurde die vierte Runde erlassen.

Nach sechs Stunden stempelten die Fahrer mit einem breiten Grinsen im Gesicht ihre Karte an der Zielkontrolle ab. Keine Frage – eine tolle anspruchsvolle Strecke, freundliche Anwohner, die den Teilnehmern an der Strecke Erfrischungen und selbstgebackenen Kuchen anboten und das ganze klassikgerecht organisiert vom MSC Ulfenbachtal. Eine rundum gelungene Veranstaltung!

Ergebnisse:

Bis Baujahr 1969
250 cm³: Peter Hinz, Hercules GS 175
Über 250 cm³: Ulf Gänsicke, MZ ETS 300/G

Bis Baujahr 1974
250 cm³: Paul Hieronymus, KTM GS 250
Über 250 cm³: Wolfgang Vogler, Kramer-Maico 400
Seitenwagen: Siegfried Richter/Hannes Peter, BMW R 69 S

Bis Baujahr 1980
80 cm³: Hans Patutschnik, Sachs GS 80
125 cm³: Hans-Friedrich Fischer, Honda Elsinore
175 cm³: Axel Niechoj, Kramer ER 175
250 cm³: Rolf Nickolai, Kramer ER 250
500 cm³: Ewald Aigner, KTM GS 350
750 cm³: Albert Hartmann, Yamaha HL 535
Über 750 cm³: Alessandro Vaccari, BMW GS 80
Seitenwagen: Henning Rausch/Paul Rausch, EML Suzuki
Senioren über 70 Jahre: Bruno Bierschenk, Hercules GS 250

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