SCHWEIZER LAUF ZUR MOTOCROSS-WM 2024 DIESMAL AM 24. UND 25. AUGUST
Der MXGP of Switzerland 2024 wirft seine Schatten voraus. Diesmal geben die weltbesten Motocross-Piloten am 24. und 25. August in Frauenfeld Kostproben ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten ab. Das Rennen auf der traditionsreichen Strecke „Schollenholz“ wird der 17. Lauf der 20-teiligen Motocross-Weltmeisterschaft 2024 sein. Zur Einstimmung aufs nächste Großereignis wollen wir zunächst auf das Geschehen im vorigen Jahr zurück blicken.
Trotz massiven Gegenwindes seitens einiger Anwohner und Behörden war Frauenfeld von 2016 bis 2018 Austragungsort der Motocross-Weltmeisterschaft. Nach weiteren in den Weg gelegten Felsbrocken konnte 2023 dort, allerdings auf der bestehenden Piste Schollenholz, mit der freundlichen Unterstützung nun wohlgesonnener Ämter endlich wieder gefahren werden. Wenngleich die infrastrukturellen Begleitumstände mit dem Fahrerlager auf dem etwas entfernten, dafür umso schöner weil befestigten Gelände der Schweizer Zucker AG nicht optimal waren, nötigte allein die Tatsache allergrößten Respekt ab, dass alles bestmöglich organisiert war. Schließlich arrangierten sich alle direkt und indirekt Beteiligten mit den Gegebenheiten und waren am Ende voll des Lobes.
Rennunterbrechung am Ostersonntag
Das Rennen 2023 wurde vom internationalen Motorsport-Verband FIM und dem Serien-Promoter Infront, natürlich in Absprache mit der MXGP Suisse AG mit Präsident und CEO Willy Läderach an der Spitze, auf Ostern terminiert. Dadurch fanden am Samstag die Trainings, die ersten Wertungsläufe der Support-Klassen und die Quali-Rennen der MXGP und MX2 statt. Nach dem für alle freien Ostersonntag ging es am Montag mit dem Kämpfen um die begehrten Meisterschaftspunkte weiter.
Beim Qualifying-Rennen der Top-Klasse MXGP am Ostersamstag hatte Romain Febvre rundenlang alles unter Kontrolle, doch in der 13. und letzten Runde wollte es der bis dahin friedlich auf Platz zwei hinterher fahrende Spanier Jorge Prado wissen, verdrängte den Franzosen von der Spitze und holte sich den Sieg im verkürzten Sprint-Rennen. Jeffrey Herlings aus den Niederlanden begnügte sich mit Platz drei.
Nach dem kirchlich bedingten Ruhetag ging es am Ostermontag, wie früher schon in Frauenfeld, in die Wertungsläufe. Im ersten setzte sich Jorge Prado mit dem Holeshot an die Spitze und gewann. Anfangs folgte ihm sein Teamkollege bei Red Bull GASGAS Factory Racing, Mattia Guadagnini, doch fiel der Italiener mit einer schwachen Fahrt sukzessive noch bis auf Rang neun zurück. Maxime Renaux fuhr ab der sechsten Runde bis ins Ziel auf dem zweiten Platz und fast ebenso lange okkupierte Romain Febvre den dritten Rang. Jeffrey Herlings hatte anfangs auf der vierten Position gelegen, fiel aber noch hinter Calvin Vlaanderen und Ruben Fernandez auf den sechsten Platz zurück. Auch weil Jeremy Seewer bei seinem Heimrennen übernervös agierte und gleich mehrfach stürzte, wurde der gut aufgelegte Valentin Guillod als Siebenter vor Glenn Coldenhoff bester Schweizer. Benoit Paturel beschloss die Top 10. Punkte holte auch Arnaud Tonus, und zwar als guter 13. Jeremy Seewer musste sich als 20. mit einem WM-Punkt zufrieden geben.
Der neuerliche Holeshot von Jorge Prado im zweiten Heat war keine wirkliche Überraschung. Es war jedoch nicht das gleiche Szenario wie in Rennen 1, denn noch in der Startrunde riss Maxime Renaux die Führung an sich fuhr danach zum Heat- sowie Grand-Prix-Sieg. Zwischendurch konnte Roman Febvre seinen Landsmann mit schnellen Runden ordentlich zusetzen, doch am Ende begnügte er sich mit dem sicheren zweiten Platz vor Jorge Prado. Ebenso fügte sich Jeffrey Herlings mehr oder weniger in sein Schicksal, welches Rang vier hieß. Jeremy Seewer blieb diesmal im Sattel, wobei sein fünfter Platz von der ersten bis zur letzten Runde eher unspektakulär, dafür das was man von ihm erwarten durfte. Sechster wurde Alberto Forato, gefolgt von Calvin Vlaanderen, Ruben Fernandez, Valentin Guillod sowie Ben Watson. Diesmal schaffte es Kevin Brumann als dritter Schweizer in die Punkte, indem er als 14. Im Ziel eintraf.
Bei der GP-Siegerehrung für die zusammen gewerteten Läufe 1 und 2 nahmen Jorge Prado und Romain Febvre neben dem strahlenden Gesamtsieger Maxime Renaux Aufstellung. Bester Schweizer in der kumulierten Tageswertung war Valentin Guillod als Siebenter und Jeremy Seewer wurde Elfter. Arnaud Tonus und Kevin Brumann belegten mit jeweils immerhin einer Fahrt in die Punkteränge (bis Platz 20) die Plätze 16 und 17. Die leider punktelos gebliebenen Loris Freidig, Nicolas Bender, Robin Scheiben, Kim Schafter, Alain Schafer, Ramon Keller und Xylian Ramella wurden auf den Plätzen 29, 31, 32, 33, 34,35 bzw. 39 eingruppiert.
Die MXGP als Ziel
In der WM-Nachwuchsklasse MX2 der bis zu 23-Jährigen mit 250-ccm-Maschinen gewann der Franzose Thibault Benistant das Qualifying-Rennen am Samstag vor dem Niederländer Kay de Wolf und Jago Geerts aus Belgien. Dabei gab der siegreiche Yamaha-Pilot einen Vorgeschmack auf das was er am Ostermontag noch nachliefern wollte.
Im ersten MX2-Lauf holte sich der Tabellenleader Jago Geerts den Holeshot und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Allerdings nur bis zur 14. von letztlich 19 Runden. In der 15. stürzte er und beschädigte dabei seine Armatur für die Vorderradbremse so nachhaltig, dass diese für die restliche Renndistanz nicht mehr zu gebrauchen war und er bis auf Platz sieben durchgereicht wurde. Roan Van De Moosdijk, ebenfalls aus den Niederlanden, erbte die Führung und verteidigte diese bis ins Ziel. Im Kampf um Platz zwei setzte sich Kay de Wolf gegen den Italiener Andrea Adamo durch. Thibault Benistant stürzte ebenfalls und finishte so nur auf dem vierten Platz. Simon Längenfelder kämpfte sich von anfangs Platz acht noch auf den fünften nach vorn.
Im zweiten Heat holte sich Andrea Adamo den Holeshot, konnte sich aber nur eine Runde an der Führung erfreuen. Danach übernahm Thibault Benistant das Zepter und kontrollierte die Führung bis zum Schluss. Um den zweiten Platz kämpften Andrea Adamo und Jago Geerts, bis Geerts wieder stürzte und sich mit Platz drei begnügen musste. Simon Längenfelder war vom Start bis kurz vor Schluss solider Vierter, doch im letzten Umlauf verdrängte ihn Kay de Wolf noch auf den fünften Rang. Mit seinem 4-1-Ergebnis hatte Thibault Benistant seinen ersten GP-Sieg der Saison 2023 errungen. Andrea Adamo und Kay de Wolf belegten „Overall“ die Plätze 2 und 3.
Von den hoffnungsvollen Schweizer Talenten mischten sich Mike Gwerder und Flavio Wolf unter die WM-Piloten. Wenngleich auch ihnen WM-Punkte verwehrt blieben, hatten sie sich mit ihren Fahrten auf die Gesamtränge 25 und 27 teuer verkauft und viel für die Zukunft gelernt.
Auch die Damen kämpften um WM-Punkte
Ebenfalls im Programm waren die Damen-WM WMX und die Europameisterschaftsklasse EMX125. Nach ihrem Heat-Sieg am Samstag sowie Platze zwei am Ostermontag wurde die Neuseeländerin Courtney Duncan als Gesamtsiegerin geehrt. Sie wurde bei der dementsprechenden Zeremonie von der Niederländerin Lotte van Drunen (Laufsiegerin am Montag) und der Spanierin Daniela Guillen flankiert. Die beiden Schweizerinnen Virginie Germond und Sandra Keller belegten die Gesamtränge 25 und 31.
In der EMX125 setzte sich der Franzose Mathis Valin mit einem zweiten Platz und einem Heat-Sieg durch. Zweiter wurde der Tscheche Vitezslav Marek vor Janis Martins Reisulis aus Lettland, der den ersten Heat am Samstag gewinnen konnte.
Insgesamt zählten die Organisatoren 18.000 Zuschauer, was eine gute Basis für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte MXGP of Switzerland in diesem Jahr war.
Weitere Infos unter: www.mxgp-switzerland.com.
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