DAUEREINSATZ: „BETA X-TRAINER“ TEIL 7
Wie einst in der Schule: Übung macht den Meister
Es ist ja nicht so, als wäre ich gänzlich unsportlich oder als ob ich für das Erlernen neuer Sportarten immer eine ganze Weile bräuchte, aber das Thema Enduro beschäftigt mich nun doch schon eine ganze Weile. Ich habe schon etliche Kilometer hinter mich gebracht und erst jetzt kann ich guten Gewissens behaupten, dass ich nicht mehr ganz so schlecht fahre. Woran ich das merke? An meinem Selbstbewusstsein beim Fahren. Ich bewege meine Beta neuerdings über Hindernisse, ohne darüber nachzudenken. Es ist normal geworden und vor dem Haufen von fiesen Bruchsteinen habe ich einfach keine Angst mehr. Was so unbedeutend klingt, ist in Wahrheit vielerorts der Schlüssel zum Erfolg. Ein gesunder Respekt bewahrt einen nach wie vor vor Verletzungen – Angst hingegen hindert einen am Fortschritt. Ich selbst habe es mehrfach erlebt und im Gelände schon häufiger gesagt: „Ach heute lieber nicht…“. Mittlerweile fühle ich mich sicher auf dem Bike und kann es auch in unvorhergesehenen Situationen gut unter Kontrolle halten. Das bedeutet nicht, dass ich nicht nach wie vor manchmal in Bedrängnis gerate, aber es macht mir einfach nichts mehr aus.
Erst wenige Tage vor Redaktionsschluss stand meine erste größere Bachdurchfahrt an. Vor einigen Monaten noch hätte ich es mich, aus Angst umzukippen und samt Bike im Schlamm zu versinken, nicht getraut und hätte ich vorher gewusst, wie mein Exkurs ins kühle Nass enden würde, hätte ich es vielleicht auch dieses Mal wieder nicht getan. Wie dem auch sei, ich habe den Schlamm unterschätzt, bin viel zu schnell hineingefahren und dann abrupt steckengeblieben – Schwimmunterricht inklusive.
Warum ich euch das erzähle? Vor allem um den Leuten Mut zu machen, die nicht täglich im Gelände sind und die krassesten Lines fahren können. Seitdem ich vor nicht mal einem Jahr vom Motocross-Bike erstmalig auf meine Enduro umgestiegen bin, kann ich trotz mangelnder Enduro-Fahrtechnik ganz klar behaupten, dass ich deutlich mehr Spaß habe. Ich habe Spaß daran, kleine Hürden zu meistern und zu beobachten, wie ich bei jeder Ausfahrt etwas Neues dazulerne. Endurofahren hat mich ganz eindeutig zu einem besseren Motorradfahrer werden lassen, auch wenn das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Als kleines Helferlein habe ich neuerdings Handguards von ProTaper montiert, die mir bei Kälte, dicht bewachsenen Trails und umherfliegendem Dreck und Steinen das Leben leichter machen. Von Haus aus sind bei Beta ja leider keine im Lieferumfang enthalten.
Was natürlich auch nicht zu vergessen ist, und das ist vor allem für einen Schraubermuffel wie mich nicht ganz unwichtig, ist, dass mit der ganzen Elektrik am Endurobike doch einiges mehr kaputtgehen kann als am Crosser. Nach meiner kleinen Unterwasser-Exkursion wollte der Boardcomputer samt Tacho, Tankanzeige und Co. kein Lebenszeichen mehr von sich geben. Der erste Gedanke fiel logischerweise auf einen Wasserschaden, aber in Anbetracht der Kürze der Zeit konnte das Problem vor Redaktionsschluss nicht mehr gelöst werden. Alle Stecker sind in Ordnung, die Sicherungen nicht durchgebrannt und die Knopfzelle im Computer erneuert. Lediglich die Starterbatterie hat über den Winter etwas gelitten und wird ausgetauscht werden. In der nächsten Ausgabe werdet ihr also ausführlich erfahren, woran es gelegen hat!
Bis dahin und happy Trails!
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