Auf dem sechs Hektar großen Parcours waren die 10 Freestyle Sportler aus sieben Nationen in drei Kategorien gefordert: Beim „Snake Run“ mussten sie eine glatte und fließende Line von Freeride-Sprüngen absolvieren. In der FMX-Sektion „Compound“ katapultierten sie sich über Rampen zu spektakulären Sprüngen. Beim „The Big Dogs" Jump konnten die Zuschauer besonders weite Sätze bestaunen.
Los ging es im „Snake Run“. Hier waren nicht primär spektakuläre Tricks gefordert, sondern die Judges wollten vor allem „smoothe“ Runs mit eigenen Lines sehen. Hier wusste der Berliner Kai Haase zu überzeugen, der eine völlig eigenständige Linie kreierte. Das wurde mit dem zweiten Platz honoriert. Der Australier Pat Bowden wollte eher mit Ticks punkten und zog einen übermäßig gestreckten Tsunami Flip über den Step Up Takeoff. Den konnte er aber nicht landen und fiel zurück. Der zweite Boy von „Down Under“ Jarryd McNeil zeigte fette Whips und eine fließende Line. Das sicherte ihm den dritten Platz. Dann ließ es Luc Ackermann krachen. Gleich zum Auftakt einen Double Backflip über den Step up Dirt Kicker. Den stürzte er aber und ließ die Zuschauer innehalten. Doch der Thüringer sprang sofort wieder auf seine Husqvarna, versuchte die doppelte Rotation erneut und landete sie perfekt. Weltpremiere – Erste Doppelschleife über einen Sandabsprung im Wettbewerb.
Die FMX-Sektion eröffnete Pat Bowden, der gleich zwei Frontflips raushaute, einen als No Hand und den zweiten als Seatgrab Indy Frontflip. Das und seine bestmöglich gestreckten Flips hievten ihn auf den zweiten Platz im FMX-Ranking. Davon hätte ihn eventuell David Rinaldo verdrängen können, der als einziger Fahrer im Feld einen Body Varial (Körperdrehung neben dem Motorrad) sowie den „Rock Solid Flip“ sprang. Als Krönung wollte der Franzose noch den Ruler Frontflip zeigen, doch bei dem stürzte Rinaldo und rutschte so hinter Pat Bowden zurück. Für einen der Best Moments im FMX-Parcours sorgte Jarryd McNeil, der einen One Hand Takeoff Whip To No Hand auspackte. Den FMX-Part beendeten die beiden deutschen Sportler. Erst überzeugte Kai Haase mit Tricks wie dem Lazy Flip, Cordova Flip (Rotation mit durchgestrecktem Körper und Füßen unter dem Lenker) oder Super Flip. Damit sicherte er sich die zwischenzeitlich dritte Position in der Gesamtwertung. Doch für fast Herzattacken bei den Zuschauern sorgte erneut der deutsche FMX-Terminator Luc Ackermann. Mit Vollgas ging es auf die erste Rampe und wieder crashte er beim ersten Trick. Doch selbst das konnte den 21-Jährigen nicht stoppen. Kurz geschüttelt, rauf auf die Maschine und mal eben No Hand Frontflip, Double Backflip, Clicker Superflip, Flair (540er Drehung), Holygrab (freihändig über dem Motorrad fliegen), Seatgrab Flip und Ruler Flip gesetzt. Das ließ auch die Judges nicht unbeeindruckt, die ihn auch bei der zweiten Stage auf Platz 1 sahen.
Das große Finale der Red Bull Dirt Diggers folgte auf dem Big Dog Parcours. Hier hatten die Fahrer 15 Minuten Zeit, um über große Distanzen von bis zu 40 Meter Tricks zu zeigen. Alle Sportler glänzten mit Whips, Upside Tricks und Transfersprüngen. Doch einige sollten auch hier Backflips auspacken. So ließen der Belgier Gilles Dejong und Jamie Squibb aus England die Besucher „ausflippen“. Auch Kai Haase und David Rinaldo zeigten Rotation und schwierige Stunts über die langen Distanzen. Doch auch der dritte Parcours wurde letztlich von einer Person dominiert – Luc Ackermann. Der Deutsche flippte einfach mal locker über 40 Meter als wäre das nichts. Das wagte kein anderer und somit ging auch die dritte Stage an Ackermann, der mit 811 Punkten souveräner Gesamtsieger der ersten Red Bull Dirt Diggers wurde. Silber ging an David Rinaldo und Bronze an den zweiten Deutschen, Kai Haase. Pat Bowden musste sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen, konnte sich aber dennoch über die „Best Trick Prämie“ für seinen Seatgrab Frontflip freuen. Die Trophäen für „Best Whip“ ging an Jarryd McNeil und „Best Moment“ an Luc Ackermann für den Dirt Takeoff Double Backflip.
Mit der Premiere ins Dinslaken ist Red Bull Dirt Diggers zum Ursprung der Sportart zurückgekehrt und bot Ridern mit unterschiedlichem sportlichen Hintergrund eine anspruchsvolle Plattform, um sich zu messen. Mit einem „Grand Slam“ ist das Luc Ackermann am besten gelungen, der sich zum Red Bull Dirt Diggers Gesamtsieger krönte.
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