MAX NAGL WAR DER MASTER DES MASTERS-AUFTAKTES
Mit einem souveränen Doppelsieg des dreifachen Gesamtsiegers des ADAC MX Masters, Maximilian Nagl, endete das diesjährige Motocross-Fest des MSC Fürstlich Drehna. Bei herrlichem Frühsommerwetter besuchten rund 10.500 Fans die Rennen auf der Tiefsand-Strecke „Rund um den Mühlberg“ und waren speziell bei den beiden Läufen der Top-Klasse ob der Darbietungen der auch internationalen Spitzenfahrer sprichwörtlich aus dem Häuschen.
Im ersten Masters-Heat setzte sich der TM-Werkspilot Maximilian Nagl rasch an die Spitze des Feldes und danach sukzessive von seinen Verfolgern ab. Im Ziel hatte der 30-jährige Bayer, der primär in der MXGP genannten Klasse der Motocross-Weltmeisterschaft unterwegs ist und nach ein paar Jahren mit lediglich Gastauftritten beim ADAC MX Masters in diesem Jahr Deutschlands Vorzeige-Motocross-Serie parallel wieder komplett bestreiten wird, über 36 Sekunden Vorsprung vorm neun Jahre jüngeren Henry Jacobi vom Team STC Husqvarna Racing und deren 39 auf den Belgier Jeffrey Dewulf, der eine Motorshop-Desmet-KTM pilotierte.
Im zweiten Lauf hatte Henry Jacobi den besten Start und folglich zunächst die Führung inne. Auf seinen Fersen war Maximilian Nagl, womit, sehr zur Freude der Fans, beide deutschen aktuellen Permanent-WM-Starter vorn lagen, denn der junge Thüringer ist „hauptamtlich“ in der MX2-WM unterwegs. Rundenlang schlugen sie ein Wahnsinnstempo an und battleten sich vom Feinsten. Allerdings nur bis etwa Rennmitte, denn dann rutschte Henry Jacobi das Vorderrad weg, was Max Nagl zum Führungswechsel nutzte. Danach gab es für ihn kein Halten mehr und er zog vorn erneut einsam seine Bahnen. Über 25 Sekunden betrug sein Vorsprung diesmal im Ziel vor Henry Jacobi, dem der Niederländer Sven van der Mierden vom Team Hutten Metaal Yamaha Racing als Dritter folgte. Logischerweise sah dementsprechend die Siegerehrung für beide Läufe aus, bei der man Maximilian Nagl auf der obersten Stufe des Podests sah und Henry Jacobi, aus Sicht der Betrachter, auf dem Platz links daneben. Mit Platz vier im zweiten Heat hatte sich Jeffrey Dewulf den letzten Platz auf dem Podium gesichert.
„Die Starts waren noch nicht perfekt, aber okay. Daran müssen wir jetzt noch arbeiten, sodass wir das Setup noch besser hinbekommen“, erklärte der vielumjubelte Tagessieger anschließend. Und weiter: „Im zweiten Rennen war der Start ein bisschen besser als im ersten, aber Henry hat alles gesetzt. Ich bin zwischendurch mal zu Henry hingefahren, weil ich ein bisschen schneller gekonnt hätte. Ich habe aber keinen Weg an ihm vorbei gefunden. Wenn man dann die ganze Zeit versucht und versucht, macht man sich selbst müde. Da ist es besser, man lässt etwas Platz und kann frei fahren. Am Ende werden in der Regel die Fahrer langsamer und die Rundenzeiten schlechter. Deshalb war mein Plan, zum Schluss noch einmal zu attackieren. Als es Henry geschmissen hatte, erledigte sich das von selbst. Die Strecke war sehr schwer und am Ende genauso kaputt, wie die WM-Strecken. Von daher war es auch ein gutes Training und sollte für die nächsten Rennen Selbstvertrauen geben. Beim Masters bleibt natürlich der Titel das Ziel. Ich denke, mit uns beiden da vorn, war es heute ein super Rennen für die Zuschauer.“
Zufrieden war auch Henry Jacobi, der nach dem Rennen meinte: „Zwei Mal Zweiter und auch zweiter Platz gesamt, das war echt ein gutes Wochenende für mich. Vor allem, dass ich im zweiten Rennen lange führen konnte, macht mich heute echt happy. Nach dem harmlosen Sturz war der Rhythmus leider weg und ich war zum Schluss ziemlich kraft- und saftlos. Irgendwie habe ich das Ergebnis aber trotzdem ins Ziel gebracht. Es ist einfach schön zu wissen, dass ich beim Masters um den Sieg mitfahren kann. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten internationalen, aber auch den weiteren Masters-Rennen.“
Im ADAC MX Youngster Cup, belegte der Österreicher René Hofer vom KTM Junior Racing Team im ersten Lauf hinter dem Esten Hardi Roosiorg Platz zwei und gewann den zweiten. Damit hatte er sich in der direkten Nachwuchsklasse der „ADAC MX Masters“ ebenfalls den Tagessieg gesichert. Im zweiten Lauf kam der Balte nach schlechtem Start nur auf Platz sechs, was aber reichte, um in der Gesamtwertung Rang zwei zu belegen. Dritter wurde der Neuseeländer Dylan Walsh. Bester Deutscher wurde nach der Addition beider Läufe der Chemnitzer Jeremy Sydow als 16. Von den beiden Lokalmatadoren Eric Schwella aus Felixsee und Ben Kobbelt aus Panketal konnte der zuerst Genannte mit einem 20. Platz unter den 40 Probanden immerhin einen Meisterschaftszähler mit nach Hause nehmen.
Größere Erfolge gab es, durch die lokalpatriotische Brille betrachtet, bei den Rennen zum ADAC MX Junior Cup 125. Im ersten fuhr das Club-Eigengewächs des gastgebenden MSC Fürstlich Drehna, Maximilian Spies aus Ortrand, auf Platz sieben, womit er im international starken Feld bester Deutscher werden konnte. Im zweiten Heat lag er anfangs sogar auf dem hervorragenden dritten Rang, verlor dann aber ein paar Plätze und wurde schließlich Elfter. Dafür sprang Marnique Appelt aus Woltersdorf quasi in die Bresche und machte mit Platz sechs seinen 21. Rang aus dem ersten Heat vergessen. Einmal als 20. in den Punkten und einmal knapp außerhalb dieser agierte Peter König aus Eberswalde. Um den Tagessieg gab es keinerlei Diskussionen. Diesen sicherte sich der Niederländer Raivo Dankers mit zwei souveränen Laufsiegen.
Nachdem dessen Landsmann Liam Everts, der Sohn des zehnfachen Weltmeisters Stefan Everts und Enkel des vierfachen Titelträgers Harry Everts, am Samstag das erste Rennen des ADAC MX Junior Cup 85 gewinnen konnte, musste er sich am Sonntag nach anfänglicher Führung mit Platz zwei hinter Camden Mc Lellan begnügen. Da der Südafrikaner am Vortag Zweiter war, wurde er gemäß der bekannten und bewährten Motocross-Arithmetik trotz gleicher Ergebnisse als Sieger des zweiten Heats als Gesamtsieger geehrt. Für die beiden Club-Fahrer des MSC Fürstlich Drehna, Richard Stephan aus Saalhausen und Fabian Barske aus Lauchhammer, sowie für Eric Rakow aus Neubrandenburg vom Förderpool des ADAC Berlin-Brandenburg war die Qualifikation für die beiden Rennen schon ein Erfolg.
So wie die Sonne ganztägig, strahlte am Ende der zweitägigen Motocross-Party auch der Vorsitzende des MSC Fürstlich Drehna, Christian Lehmann. Er sagte: „Ich hatte am Freitag Geburtstag, aber Motocross ging natürlich vor. Ich denke, wir haben wieder eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. Ich empfinde das zumindest so. Damit haben mir alle unsere fleißigen Helfer, Partner, Sponsoren und letztlich auch die zahlreichen Fans, bei all denen ich mich bei dieser Gelegenheit recht herzlich bedanken möchte, mir ein etwas spezielles, vor allem aber ein wirklich tolles Geburtstagsgeschenk gemacht haben. Wir haben zum 13. Mal in Folge den Saisonauftakt des ADAC MX Masters ausrichten dürfen und ich gehe stark davon aus, dass das auch im nächsten Jahr wieder so sein wird. Wir stehen jedenfalls Gewehr bei Fuß.“
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