VOM HARDPACK IN DEN TIEFSAND.
Vom Hardpack in den Tiefsand
EMX125 in Faenza am 05., 08. & 11. August 2020
ADAC MX Masters in Grevenbroich am 19. & 20. September 2020
Der zweite Triple-Grand-Prix des Jahres fand auf italienischem Hartboden auf der Traditionsstrecke in Faenza statt. Dort galt es für die jüngsten Starter des Teams in der 125er-Europameisterschaft ihre Stärke zu beweisen.
Jedoch hatte der Track in Hanglage seine Tücken, denen Rasmus Pedersen unglücklicherweise im zweiten Lauf erlag: Der 17-Jährige brach sich das Schlüs-selbein. Im ersten Moto des GP of Italy erkämpfte sich der Däne zuvor noch einen starken neunten Rang.
Regelrecht glänzen konnte Max Palsson, der sich trotz der schwierigen Bedin-gungen pudelwohl fühlte. Der Schwede schlitterte beim GP der Stadt Faenza als Vierter nur knapp am Podium vorbei und arbeitete sich mit konstant guten Platzierungen in der Meisterschaft auf den siebten Platz vor.
Immerhin fünf Meisterschaftszähler nahm WZ-Racer Cato Nickel mit auf die Heimreise, doch der Deutsche fand in Italien nicht in seinen Flow. Eine Woche später zeigte der großgewachsene KTM-Pilot jedoch sein Kämpferherz im Tief-sand von Grevenbroich.
Auf der ausgefahrenen Sandstrecke schoss Cato im ersten Lauf an der Spit-ze des starken Junior-Cup-125-Felds zum Holeshot und sah die Zielflagge als Dritter. „In Lauf zwei hatte ich ein mittelmäßigen Start und kämpfte mich vor bis ich in der vierten Runde mit dem Finger gegen die metallische Gitterbox eines Streckenposten gefahren bin. Ich fuhr das Rennen noch als Dritter zu Ende, aber mein kleiner Finger war gebrochen. Mit viel Mut und Ehrgeiz überzeugte ich mich zum dritten Lauf anzutreten“, fasste Nickel den leichten Rückschlag zusammen. Cato kämpfte sich nach einem suboptimalen Start auf den achten Rang vor und kletterte somit trotz Verletzung auf das Podium: „Insgesamt bin Dritter und damit sehr zufrieden, da die Umstände in den letzten beiden Rennen nicht die Besten waren.“
Während Pedersen beim Masters-Auftakt verletzungsbedingt pausieren musste, setzte Palsson seinen guten Lauf souverän fort: „Ich bin wirklich happy mit dem Wochenende, denn ich schnappte mir den Gesamtsieg.“ Nach dem zweiten Qualifying-Platz patzte der Däne beim Start des ersten Motos und kämpfte sich durchs Feld auf den zweiten Rang vor. „Meine Starts waren am Sonntag besser und ich gewann beide Läufe! Zudem hatte ich einen tollen Fight mit Venhoda zu Beginn des letzten Motos“, kommentierte Max mit einem Grinsen.
Im Youngster Cup lieferte Lion Florian tolle Rennen und zeigte, dass auch die 250er-WZ-KTM bestens aus dem Gatter kommt. Ein knapp verpasster sowie zwei richtige Holeshots untermalten die starke Performance des Bayern, der inzwischen ein waschechter Sandhase ist: „Im ersten Lauf verlor ich nachdem ich kurz etwas Abstand rausgefahren hatte meinen Flow und einige Plätze. Gerade als ich wieder drin war, landete ich neben dem Track im Tiefsand und ging über den Lenker. Im zweiten Lauf verpasste ich den Holeshot knapp, fuhr aber konstant meinen Speed und somit als Zweiter ins Ziel. In dem Lauf fühlte ich mich richtig wohl und die Strecke lag mir sehr!“ Ein weiterer Holeshot rundete Lions Tag regelrecht ab, denn er fuhr danach locker den zweiten Gesamtplatz nachhause.
Als Aufsteiger bei den Big Boys setze Bastian Bøgh Damm gleich eine Marke: „Mein Wochenende war ziemlich gut, denn es war mein erstes Rennen auf der 350er, die ich zuvor nur zweimal gefahren bin.“ Der Däne hatte im Qualifying zu kämpfen, da er etwas nervös war, glänzte jedoch in den Rennen mit durchweg guten Starts. Mit Gesamtrang elf muss er sich dennoch nicht verstecken: „Im dritten Lauf war mein Start richtig toll und ich fuhr in den Top Five! Nach einem Crash wurde ich trotzdem noch Neunter. Mit dem Gesamtergebnis bin ich wirk-lich zufrieden.“
Nervösität war nicht das Problem bei Karlis Sabulis, der das Wochenende als Fünfter mit einem positiven Trend beendete: „Am Samstag war mein Start nicht so toll und ich musste mich vorkämpfen. Zudem war ich leider erkältet, daher bin ich echt happy, trotzdem in den Top Drei mitgefahren und als Fünfter ins Ziel gekommen zu sein. Die Strecke war brutal, aber das war für alle gleich - der Stärkste gewinnt! Die Ergebnisse sind toll.“
Als Verstärkung rückte auch Jeffrey Dewulf für WZ Racing in der Masters-Klasse aus. Der Belgier meldete sich damit nach einer siebenmonatigen Renn-pause zurück im Geschehen und kämpfte sich nach zwei schlechten Starts von außerhalb der Top 20 unter die ersten Zehn. „Im dritten Lauf startete ich besser, stürzte jedoch in der dritten Runde, was mich etliche Positionen kostete. Ich fuhr dennoch wieder auf Rang acht vor. Ich war noch weit von dem entfernt, wo ich eigentlich hingehöre, aber denke der Schaden hielt sich in Grenzen“, resümierte Dewulf nicht ganz zufrieden als Meisterschaftsachter.
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